Erstes Fest in der Halle und ein kleines Pokalmärchen
Somit konnte die Halle pünktlich für die Festivitäten zum 25-jährigen Vereinsjubiläum im Juni 1981 genutzt werden. Der Boden und die Wände waren zwar noch kahl, doch das Gebäude war wetterfest, mehr brauchte es nicht. Das Fest konnte beginnen.
Auch sonst sollte es bei den Fußballern Grund zum Feiern geben, zumindest teilweise. Im DFB-Pokal hatte man die Favoriten aus Bad Wörishofen und Mindelheim geschlagen. Gerade das Spiel gegen die Frundsbergstädter sollte eine echte Besonderheit für den FCR werden. Denn in den Reihen der Gegner spielte kein Geringerer als Franz „Bulle“ Roth mit. Dieser hatte einige Jahre davor noch entscheidende Tore für den FC Bayern München in Europacup-Endspielen erzielt. Nun betrat er den Ramminger Fußballrasen und steckte dort mit seinem TSV eine 2:1-Niederlage ein.
Der FCR zog damit in die Runde der acht besten Teams Schwabens ein, schied aber gegen den TSV Kottern aus. In der Liga hingegen lief es nicht so gut. Rammingen stieg aus der A-Klasse wieder ab in die B-Klasse. Doch im Jahr darauf sollte der sofortige Wiederaufstieg erfolgen. Über ein gutes Jahrzehnt hinweg sollte es so sein, dass das Team regelmäßig zwischen den beiden Ligen hin- und herpendelten.
Fertigstellung der Halle und weitere Veranstaltungen
Natürlich ging es parallel auch beim Hallenbau weiter. Nach dem Jubiläumsfest aber etwas gemütlicher. Durch einen neuerlichen Zuschuss der Gemeinde und mit einer Materialspende der Firma Boxler konnten die Hallendecke, die Beleuchtung und die Heizungsanlage fertiggestellt werden. Auch das Ramminger Maifest 1982 wurde in der Halle veranstaltet. Passend dazu stellte der FCR auch noch den Maibaum.
Und als ob nicht auch so schon genug zu tun gewesen wäre, hielt auch noch ein erneutes Hochwasser die Sportler auf Trab.
Im benachbarten Tussenhausen entstand zeitgleich ebenfalls eine Turnhalle, dort war man allerdings ein halbes Jahr voraus. Dadurch konnten die Ramminger regelmäßig von den Erfahrungen der Nachbarn profitieren. Dies erleichterte die weitere Schritte, nämlich Auswahl und Installation des Wandteppichs, des Hallenbodens und natürlich der ganzen Sportgeräte, die für eine ordentliche Nutzung benötigt wurden.
Im September 1982 konnte die Halle schließlich ihrer „sportlichen Bestimmung“ übergeben werden. Die Aktiven der Gymnastik und die Fußballer führten ihre erste Einheiten in den neuen Räumlichkeiten durch. Ebenso hielten die Schüler der Grundschule Rammingen fortan ihre Sportstunden dort ab.
Die Schützengesellschaft Unterrammingen feierte im Oktober 1982 ihr 100-jähriges Bestehen in der Halle. Mit dem Maifest 1983 wurde der Bau offiziell eingeweiht, inklusive Weihe durch Pfarrer Reiner und Darbietungen der verschiedenen Gymnastikgruppen.
Um den Boden bei solchen Veranstaltungen zu schonen, wurde auch ein entsprechender Teppichbelag für 13.000 DM angeschafft. Und aus 25 alten Metalltüren wurde sogar eine Bühne gebastelt. Bis heute noch stellt der Bau der Halle das größte Projekt des FC Rammingen dar. In Zahlen lässt es sich wie folgt ausdrücken:
Zuschuss BLSV: 60.000 DM Darlehen BLSV: 29.500 DM Zuschuss Gemeinde: 259.000 DM Zuschuss Kreis: 5.000 DM Spenden: 5.000 DM Eigene Barmittel: 21.800 DM Sportgeräte: 30.000 DM Eigenleistung*: 122.000 DM Summe: 532.300 DM
Die Eigenleistung (*) wurde hierbei anhand von 715 Maschinenstunden und fast 7.500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden berechnet, zu seinerzeit üblichen Sätzen.
Die Halle hatte damit einen Wert von rund einer halben Million Mark. Bei der Diskussion 1979 war noch die Rede von einer siebenstelligen Summe für einen eigenständigen Bau in der Ortsmitte. Die Mindelheimer Zeitung bezifferte damals die Kosten für die ähnlich große Tussenhausener Mehrzweckhalle mit 1,8 Millionen D-Mark. Finanziell gesehen war die getroffene Lösung also wohl der effektivste Weg für das Dorf Rammingen, um zu einer schönen Halle zu kommen.